Mythen und Fakten über die Pflege

10. Oktober 2024

Über den Pflegeberuf gibt es viele Mythen und Vorurteile, die oft ein verzerrtes Bild der Realität vermitteln. Ob es um den Arbeitsalltag, die Fachkenntnisse oder die Aufgaben in der Pflege geht – die Klischees sind weit verbreitet. In diesem Beitrag beleuchten wir die gängigsten Mythen und zeigen, was Pflegekräfte tatsächlich leisten und wie vielseitig und anspruchsvoll ihr Beruf in Wirklichkeit ist.

Mythos 1: „Pflegekräfte sind immer gestresst und haben nie Zeit.“

Oft wird angenommen, dass Pflegekräfte ständig unter Zeitdruck stehen und kaum Gelegenheit haben, sich auch mal mit ihren Patienten zu unterhalten. Ganz so ist es aber nicht. Zwar gibt es stressige Phasen, in denen viel zu tun ist, dennoch ist es Pflegekräften immer auch wichtig, sich ausreichend Zeit für ihre Patienten zu nehmen. Denn auch das ist wichtiger Bestandteil von professioneller Fürsorge: wann immer es möglich ist, ein offenes Ohr für Patienten zu haben und ihnen immer die Gewissheit zu geben, dass sie gesehen werden.

Mythos 2: „In der Pflege wird nur gewaschen.“

Ein häufiges Missverständnis, insbesondere im Bereich der ambulanten Pflege, ist die Annahme, dass Pflegekräfte hauptsächlich mit der Körperpflege, also dem „Waschen“, beschäftigt sind. Tatsächlich umfasst der Pflegeberuf weit mehr: Pflegekräfte kümmern sich um medizinische Tätigkeiten, wie das Messen von Vitalzeichen und Blutzucker oder das Verabreichen von Spritzen. Außerdem sind sie Experten in komplexen Wundversorgungen und stehen in engem Austausch mit Ärzten und Angehörigen. Die Aufgaben der Pflegekräfte sind also äußerst vielseitig und anspruchsvoll.

Mythos 3: „Pflege ist ein typischer Frauenberuf.“

Obwohl der Pflegeberuf lange Zeit fast ausschließlich von Frauen ausgeübt wurde, entscheiden sich heute immer mehr Männer für diese Laufbahn. Der Beruf erfordert Fähigkeiten wie Empathie, medizinisches Fachwissen und Entscheidungsstärke – Eigenschaften, die geschlechtsunabhängig sind. In vielen Pflegeeinrichtungen ist der Anteil männlicher Pflegekräfte mittlerweile deutlich gestiegen. Laut Bundesagentur für Arbeit sind etwa 20 Prozent der Pflegekräfte in Deutschland Männer – Tendenz steigend.

Mythos 4: „In der Pflege verdient man schlecht.“

Alten- und Krankenpflegekräfte verdienen laut Statistischem Bundesamt überdurchschnittlich. Abhängig von der Qualifikation, der Berufserfahrung und dem Arbeitgeber gibt es deutliche Unterschiede in der Vergütung. Viele Pflegekräfte profitieren heute von verbesserten tariflichen Vereinbarungen und staatlichen Initiativen zur Gehaltssteigerung. Vor allem spezialisierte Pflegekräfte und solche in Leitungspositionen können ein gutes Einkommen erzielen.

Mythos 5: „Pflegekräfte haben keine Karrierechancen.“

Ein weiteres Missverständnis ist, dass Pflegekräfte keine Aufstiegsmöglichkeiten hätten. Tatsächlich bietet der Pflegeberuf eine Vielzahl von Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten. Ob Intensivpflege, Wundversorgung oder Pflegemanagement – es gibt viele Bereiche, in denen sich Pflegekräfte fortbilden und qualifizieren können. Auch Positionen in der Leitungsebene, wie etwa die Pflegedienstleitung, stehen ihnen offen. Zudem haben Pflegekräfte die Möglichkeit, ein Studium im Bereich Pflegewissenschaft oder Pflegemanagement zu absolvieren, was ihnen weitere Karrierewege eröffnet.

Mythos 6: „Pflegekräfte arbeiten immer unter schlechten Bedingungen.“

Es gibt Einrichtungen, in denen die Arbeitsbedingungen durchaus herausfordernd sind, doch dies ist nicht überall der Fall. In vielen modernen Pflegeeinrichtungen wird zunehmend darauf geachtet, dass die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Dies umfasst Maßnahmen wie die Einführung digitaler Dokumentation, flexible Arbeitszeitmodelle und eine verstärkte Teamarbeit. Viele Arbeitgeber investieren außerdem in Fortbildungen und Supervisionen, um das Arbeitsumfeld für Pflegekräfte so positiv wie möglich zu gestalten.

Fazit: Pflegekräfte leisten mehr, als viele glauben

Die Mythen rund um den Pflegeberuf führen oft zu einem falschen Bild der Realität. Die Arbeit in der Alten- und Krankenpflege ist anspruchsvoll, vielseitig und erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und Empathie. Pflegekräfte tragen eine große Verantwortung für die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Patienten. Dabei sind Arbeitsbedingungen und Vergütung viel besser, als oft angenommen wird. Das spiegelt den enormen Stellenwert der Pflege in unserer Gesellschaft wider. Machen Sie sich selbst ein Bild und werden Sie Teil unseres Teams!

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